Merbau

Intsia bijuga, Caesalpinaceae

Die hauptsächlich im südlichen Asien vorkommende Gattung Intsia ist eine besonders nahe botanische Verwandte der in Afrika verbreiteten Hölzer der Gattung Afzelia (Merkblatt 4). Darum unterscheiden sich die meist als Merbau bezeichneten Hölzer in Struktur, Farbe sowie Eigenschaften nur wenig von Afzelia, für das es in zunehmenden Mengen als Schnittholz importiert wird.

Botanische Bezeichnungen
Intsia bijuga (= Afzelia bijuga) und Intsia palembanica (= Afzelia bakeri); Familie der Leguminosen (Caesalpinaceae).
Natürliche Verbreitung

Indonesien (Irian, Kalimantan, Sumatra), Malaysia (Malayische Halbinsel, Sabah, Sarawak); Madagaskar, Papua-Neuginea.

Weitere Handelsnamen
Hintzy, Intsia, Ipil, Kwila
Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1
MEB
Beschreibung
Stammform
Stark vom Standort abhängig, meist bis 15 m astfrei und bis 0,8 m Durchmesser, häufig mit hoch reichenden Wurzelansätzen (spannrückig).
Farbe und Struktur des Holzes
Splint 5 bis 8 cm breit und gelblichweiß. Kernholz deutlich abgesetzt, hellbraun bis rötlichbraun, matt glänzend und später braun bis dunkelrotbraun nachdunkelnd: Hölzer aus Malaya sind oft heller und stammen meist von Intsia palembanica. - Poren grob, zerstreut und häufig durch fast schwarze, teils auch gelbe Anfüllungen das Holzbild aller Schnittrichtungen beeinflussend. - Holzstrahlen fein, nur auf radialen Flächen al: Spiegel noch erkennbar. - Speicherzeller auf glatten Querschnitten als helle augen. förmige Felder die Poren einfassend unc als feine, helle Linie die Zuwachszonen be. grenzend; auf Längsschnitten nicht mehr wahrnehmbar. - Faserverlauf meist mit nui leichtem Wechseldrehwuchs, keine regelmäßigen oder nur noch schwach ausgeprägte Glanzstreifen erzeugend.
Gesamtcharakter
Deutlich poriges Holz mit stark nachdunkelndem Kern, der weitgehend dem Afzelia entspricht.
Handelsformen
Rundholz: kein Export
Schnittholz: Splintfrei von 18 mm bis 100 mm Stärke und von 5 bis 24 cm Breite
Balken: ab 380 cm² Querschnitt aufwärts
Parkett: Rohfriese
Daten
Gewicht
- lufttrocken: ca. 0,85 g/cm3
- darrtrocken: ca. 0,77 g/cm3
Druckfestigkeit (lufttrocken): ca. 60 N/mm2
Biegefestigkeit (lufttrocken): ca. 120 N/mm2

(Mittelwerte von Intsia bijuga und Intsia palembanica)
Eigenschaften
Schwerere Hölzer als Eiche und Iroko, meist dem Afzelia gleich und mit ähnlichen Festigkeitseigenschaften. Der Einschnitt des Holzes sowie jede Art der Bearbeitung mit spanabhebenden Werkzeugen sind bei erhöhtem Kraftaufwand sauber sowie ohne Schwierigkeiten durchführbar und ergeben meist auffällig glatte Oberflächen. Wegen einer möglichen Staubentwicklung beim Fräsen oder Sägen trockener Hölzer ist auf eine gute Absaugung zu achten. Auch durch eine rein handwerkliche Bearbeitung sind saubere Flächen und scharfe Kanten mit herkömmlichen Werkzeugen erzielbar. Verleimungen, Schrauben und Nägel halten gut, für letztere ist aber ein Vorbohren erforderlich.
Die natürliche wie auch die technische Trocknung verläuft ohne Verlust, wenn Extreme vermieden werden. Die Schwindmaße des Merbau sind wie bei Afzelia besonders niedrig und ergeben die Voraussetzung für ein gutes Stehvermögen der entsprechend getrockneten Hölzer. Die natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Pilz- und Insektenbefall ist ausgeprägt (Resistenzklasse 1-2 nach EN 350-2). Feuchtes Holz in Verbindung mit Eisenmetallen verfärbt sich an den Berührungsflächen dunkelbraun bis schwarz; außerdem sondert das Holz im Wasser bzw. durch Regen - bei unbehandelter Oberfläche - einen gelblichgrünen bis dunkelbraunen Farbstoff ab. - Trockenes Holz ohne spezifischen Geruch.
Oberflächenbehandlung
Die Behandlung der Oberfläche von Merbau soll die frische Färbung erhalten, das Holz vor eindringender Feuchtigkeit schützen und dabei ein Auslaugen von Farbstoffen verhindern (vgl. „Eigenschaften"). Besondere Maßnahmen für einen Pilz- und Insektenschutz sind, wie z. B. auch bei Afzelia oder Teak, nicht erforderlich.
Für bewitterte Außenflächen sind Lasuranstriche zu empfehlen, die vor dem Einbau aufzubringen sind; hierbei ist besonders darauf zu achten, daß auch die nicht sichtbaren Unterkanten einen gut abschließenden Anstrich erhalten, um ein Ausfärben durch ablaufendes Regenwasser zu verhindern.
Für die Innen- wie auch die Außenverwendung (soweit nicht stark der Sonne und dem Regen ausgesetzt) haben sich Klarlackierungen auf Alkyd- oder Epoxidharzbasis nach vorheriger DD-Lackgrundierung bewährt, die zur Sicherheit zweimal durchzuführen ist. Die Deckanstriche sind mindestens dreifach aufzutragen. Für eine gute Haftung dieser Anstriche soll die Holzfeuchte möglichst nicht über 12% liegen und bei Außenvorhaben vor dem Einbau abgeschlossen sein, um ein Verfärben der Wände auszuschließen.
Verwendungsbereiche
Merbau ist aufgrund von Festigkeit, Unempfindlichkeit gegen Pilz- und Insektenbefall sowie eines guten Stehvermögens besonders für die Vollholzverwendung geeignet. Im Außenbau nach entsprechender Oberflächenbehandlung für Fenster, Türen, Tore und Verbretterungen (wobei es zu keinem direkten Kontakt mit Eisenmetallen kommen darf), im Innenbau für Fußböden, Treppenstufen, Handläufe, Bekleidungen, Rahmenkonstruktionen, hoch belastbare Tische, Regale, Platten und Sockel.
Austauschhölzer
Als Vollholz für Afzelia (Merkblatt 4) bei Beachtung der besonderen Unterschiede, Afrormosia (Merkblatt 21), Courbaril (Merkblatt 75), Moabi (Baillonella toxisperma), Sipo (Merkblatt 1) und Yellow Balau (Merkblatt 77).
Anmerkungen
Mit ähnlichen Bezeichnungen werden in Südasien die im Aussehen und in den Eigenschaften sich stark vom Merbau unterscheidenden Hölzer benannt: Merbau kera (Crudia curtisil), Merbatu (Parinari salomonensis) und Merpauh (Swintonia spp). - Strukturell ähnliche Hölzer liefern Arten der verwandten Gattungen Koompassia („Kempas") und Pahudia („Tindalo").
Literatur
Anonymus: The Malayan Grading Rules for Sawn Hardwood. For. Dep. Kuala Lumpur/Malaysia 1984.
Anonymus: Indonesia Wood Atlas I. Agency For. Res. Dep., Bogor/Indores. Burgess, P.F.: Timbers of Sabah, Sabah/Malaysia 1966.
Dahms, K.-G.: Asiatische, ozeanische und australische Exporthölzer. DRW-Verlag, Stuttgart 1982.
Eddowes, P.: Commercial Timbers of Papua-Neuguinea. For. Prod. Res. Centre, Borok/P.-NG 1977.
Farmer, R. H.: A Handbook of Hardwoods. B. R. E., Princes Risborough/ G.B. 1972.

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